Sichere Methode zum Kieferknochenaufbau

... ermöglicht schonende Implantatversorgung

Voraussetzung für das Einsetzen eines Zahnimplantates ist eine ausreichend vorhandene Kieferknochensubstanz. Doch schlecht sitzender Zahnersatz, Parodontitis oder fehlende Zähne bewirken häufig einen erheblichen Rückgang des Kieferknochens. Er gleicht einem unbelasteten Muskel und wird vom Körper abgebaut, wenn er nicht beansprucht wird.

Eine selbständige Volumenvergrößerung, auch durch erhöhte funktionelle Reize, ist im Gegensatz zu anderen Gewebearten beim Knochengewebe nicht möglich. Das heißt, dass sich einmal verlorenes Kieferknochenvolumen ohne äußere Hilfe nicht wieder neu bildet.

Die sicherste Methode beruht auf der Entnahme von körpereigenem Knochen in der Region der unteren Weisheitszähne. An dieser Stelle ist sehr viel Kieferknochen in ausreichender Dicke und Härte vorhanden. Hier werden ausschließlich körpereigene Stammzellen, Knochenmark und Knochenchips gewonnen und transplantiert – eine Garantie für höchste Regenerationskraft des Knochens.

Das Entnahmegebiet kann entweder mit einem Kollagenflies oder mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt werden. Selbst wenn überhaupt kein Ersatzmaterial eingebracht wird, regeneriert sich das Spendergebiet innerhalb weniger Monate und stünde dann erneut als Transplantationsregion zur Verfügung.

Liegt nur ein geringeres Knochendefizit vor, kann dies mit einem künstlichen Knochersatzmaterial aufgefüllt und regeneriert werden. Künstliche Ersatzmaterialien bestehen i. d. R. aus Calcium und Phosphat in verschiedenen Molekülanordnungen.Hier gibt es eine Vielzahl von Herstellern und Produkten.

Als Implantologe hat man heute die freie Auswahl zwischen Kugeln oder Würstchen verschiedener Größe, kleinen „Keramikschwämmchen", pastösen oder Zweikomponentenmaterialien. Aber trotz aller Technik braucht jedes Ersatzmaterial genügend körpereigene Knochenzellen, um zu Knochen zu werden. Sind diese nicht oder nicht ausreichend vorhanden, muss zwingend an anderer Stelle Knochen entnommen und beigefügt werden.