Zähne: Botschafter der Menschheitsgeschichte

Nicht wenige Erkenntnisse rund um die Geschichte der Entwicklung des Menschen sind verbunden mit Spuren an Zähnen – sie sind aus extrem widerstandsfähigem Material und erzählen auch tausende Jahre später, wie sich die Menschen damals ernährt haben. Das lässt Schlüsse darauf zu, ob es sich um Jäger- oder Ackerbau-Sippen handelte und wann welche Ernährungs- bzw. Lebensform wo existent war. Kürzlich gab es eine weitere Untersuchung zu diesem Thema: Eine internationale Forschergruppe aus Chile, Leipzig und Oxford hat mit Hilfe computertomographischer Daten erkundet, wie die Zahnwurzeln verschiedener Ur-Menschen gestaltet waren – und welche Kau-Bewegungen diese Menschen machten. Dabei zeigten sich erhebliche Unterschiede bei den in verschiedenen Teilen der Welt entdeckten Zahn-Funden von Frühmenschen. Die Belastungen des Ober- und Unterkiefers beim Kauen sind mitbeteiligt an der Entwicklung der Form des Schädels. Die Wissenschaftler interessieren die Erkenntnisse auch für die heutige Zahnmedizin: So könnten Zahnfehlstellungen und krankhafte Strukturveränderungen in Gesicht und Gesicht besser verstanden werden, wenn man ihre Geschichte kennt und welche Kaubewegungen zu welchen Veränderungen an den Zähnen, Zahnwurzeln und am Kiefer führen.

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