Kinderzahn-Karies: Mix aus Bakterien und Pilzen

Viele Eltern wissen, dass an der Entstehung von Karies an Kinderzähnen bakterielle Beläge schuld sind – sie bilden sich auf den Zähnen und vermehren sich, wenn die Bakterien Nahrung bekommen. Die Bakterienfamilien bevorzugen zucker- und stärkehaltige Lebensmittel, ob flüssig oder fest, und es macht für die Karies-Keime keinen Unterschied, ob der Zucker aus dem Würfel kommt, aus der Schokolade, aus Honig oder aus Limonade. Wie eine neue Studie eines Wissenschaftler-Teams der Universität Pennsylvania zeigt, gibt es aber noch einen weiteren Begleiter im Zahnbelag, der mit dafür sorgt, dass die Plaque fester anhaftet und daher schwerer wegzuputzen ist: Pilze. Spezielle Pilze und Karies-Bakterien schützen sich gegenseitig vor antibakteriellen Medikamenten oder Zusätzen zur Mundhygiene und machen die Zahnbeläge widerstandfähiger. Daher empfehlen die Wissenschaftler, nicht nur die Keime, sondern auch die Pilze zu bekämpfen. Zusammen mit Zucker bildet sich eine Art Klebstoff, mit dem Pilze und Bakterien fester am Zahn anhaften können. Ein solcher „arzneiabfangender" Schutzschild ließe sich nur durch spezielle Medikamente aufbrechen. Noch ist kein spezifisches Mundhygiene-Produkt marktreif, aber allein das Verständnis für die Zusammenhänge erklärt, warum Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel möglichst zu vermeiden sind.

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