Diabetes und Parodontitis: die Zusammenhänge

Diabetes und Parodontitis: die Zusammenhänge

Wenn Menschen unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden, sprechen Mediziner und Medizinerinnen von einer Komorbidität. Dabei ist nicht immer klar, welche der Erkrankungen zuerst entstanden ist. Oft tauchen Komorbiditäten dort auf, wo sich verschiedene Erkrankungen gegenseitig beeinflussen. In jedem Fall müssen Ärzte und Ärztinnen bei der Behandlung immer alle Beschwerden gleichermaßen berücksichtigen. Wir erklären Ihnen als Zahnarzt in Berlin-Steglitz die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Parodontitis.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Parodontitis sind sowohl das Zahnfleisch als auch der Kieferknochen entzündet und bauen sich dadurch mit der Zeit ab.
  • Bei Diabetes mellitus ist der Blutzuckerspiegel chronisch erhöht, weil die Zellen durch einen gestörten Hormonhaushalt die Glukose nicht mehr aufnehmen können.
  • Der erhöhte Blutzuckerspiegel begünstigt entzündliche Erkrankungen wie die Parodontitis, die wiederum die Wirkung von Insulin beeinträchtigt und dadurch die Menge an Zucker im Blut erhöht.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats. Sie entsteht häufig, wenn eine Zahnfleischentzündung chronisch wird und dadurch im Laufe der Zeit auch den Kieferknochen befällt. Typisch für die Erkrankung sind ein allmählicher Rückgang des Zahnfleischs und ein Abbau des Kieferknochens. Schreitet eine Parodontitis unerkannt fort, führt sie nicht nur zu großen Schmerzen, sondern auch dazu, dass sich die Zähne lockern und mit der Zeit sogar ausfallen können.

Was ist Diabetes?

Bei Diabetes mellitus, im Deutschen auch als die Zuckerkrankheit bekannt, ist die Regulierung des Blutzuckerspiegels gestört. Dieser ist dauerhaft erhöht, was eine ganze Reihe an Folgen für den Körper haben kann. Ursache für die Störung ist bei Diabetes Typ 1 eine Immunreaktion, die die insulinproduzierenden Zellen in der Bauspeicheldrüse angreift und zerstört. Bei Diabetes Typ 2 reagieren die Zellen nicht mehr ausreichend auf Insulin und nehmen daher den Zucker aus dem Blut nicht mehr auf. Insgesamt leiden in Deutschland mehr als acht Millionen Menschen unter Diabetes.

Wie hängen Parodontitis und Diabetes zusammen?

Der erhöhte Blutzuckerspiegel führt dazu, dass im Körper und den einzelnen Zellen mehr entzündungsfördernde Botenstoffe entstehen. Dadurch kommt es leichter zu entzündlichen Erkrankungen und diese breiten sich schneller aus. Bei Diabetikern und Diabetikerinnen ist das Risiko, an Parodontitis zu erkranken, dadurch um das Dreifache erhöht. Außerdem breitet sich die Entzündung bei ihnen schneller aus. Auch das Zahnfleisch und der Knochen bauen sich bei ihnen schneller ab, während die Medikamente und Therapieverfahren weniger effizient sind.

Umgekehrt beeinflusst eine Parodontitis den Verlauf einer Diabeteserkrankung negativ: Die im Mund und Kiefer entstehenden Entzündungen senden Botenstoffe in den gesamten Körper. Diese Entzündungsmoleküle sorgen dafür, dass das Insulin schlechter an den Zellen wirkt. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel noch weiter. Im schlimmsten Fall können durch eine Parodontitis sogar gesunde Menschen einen Prä-Diabetes oder Diabetes entwickeln.

Zum Glück sinkt mit der erfolgreichen Behandlung einer Parodontitis auch der Blutzuckerspiegel wieder. Um der Entzündungskaskade von vornherein keine Chance zu geben, ist die regelmäßige Zahnprophylaxe für Menschen mit Diabetes besonders wichtig. Vereinbaren Sie deswegen schnellstmöglich Ihren Vorsorgetermin in unserer Praxis.

 

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